Donnerstag, 22. September 2011

Vortrag "Andromeda - Die Inszenierung eines Mythos" von Frau Prof. Christiane Vorster

Unser Vorstandsmitglied Frau Prof. Christiane Vorster (Bild 1), Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, hielt im Hermann-Glöckner-Saal des Albertinums im Rahmen der Vortragsreihe der Skulpturensammlung "Die Dritte Dimension", einen Vortrag über "Andromeda - Die Inszenierung eines Mythos".


Der Vortrag behandelt die antike Dresdner Andromeda-Skulptur (Bild 2), die im Klinger-Saal des Albertinums steht und die Inszenierung des Andromeda-Mythos zur wahrscheinlichen Entstehungszeit der Statue im 1. Jahrhundert v. Chr. Bezugnehmend auf die Farbigkeit der Skulptur und ihrer Aufstellung im Albertinum betonte die Referentin „dass es kein anderes Museum in Deutschland und auch nicht in Europa gibt, wo sich dieser intensive Austausch zwischen Antike und früher Moderne so intensiv erleben, ja gleichsam mit Händen fassen ließe, wie hier im Dresdner Albertinum.“


Frau Prof. Vorster ging dann in der ihr eigenen Brillanz und Detailkenntnis auf Herkunft, Rezensionsgeschichte, Material, Darstellung und Datierung der Dresdner Andromeda ein und zeigte Bildbeispiele anderer Perseus-Andromeda-Skulpturen, die allerdings von unserer Statue in ihrer differenzierten Formensprache weit übertroffen werden.


Das PARAGONE-Thema aufnehmend, behandelte Frau Prof. Vorster anschließend das Thema Verhältnis von Flächenkunst und Rundplastik im späten Hellenismus ein und zeigte pompejanische Wandbilder (Bild 3), die der Dresdner Andromeda-Statue bis in einzelne Gewandzüge entsprechen und schloss ihren faszinierenden Vortrag mit der rezeptionsgeschichtlichen Vermutung, dass die Dresdner Statue den römischen Dichter Ovid zu dem Andromeda-Topos in seinen Metamorphosen inspiriert haben könnte.